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AutorenbildGeorg Fröschl

Zumutung (zum Guten)


„Ihr wisst,“ sagt Jesus, „dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken, und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. – Bei euch aber soll es nicht so sein.“


Dies können wir durch Medienberichterstattung bestätigen: Mächtige missbrauchen ihre Macht. Schwache werden unterdrückt. Dazu fällt mir auch der Film „Animalfarm“ ein, wo gezeigt wird, wie die gute Idee der Gleichheit aller Tiere schleichend in eine elitäre Unterdrückung kippt. Macht korrumpiert. Scheinbar ist das so zu jeder Zeit.


Jesus aber sagt deutlich: „Bei euch soll es nicht so sein. Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein.“ – Wir sehnen uns zwar nach einer gerechten Gesellschaft, wagen es aber oft nicht, den ersten Schritt zu setzen und vielleicht sogar gegen den Strom zu schwimmen. Jesu Forderung fühlt sich demnach auch wie eine Zumutung an. Sind nicht die Gerechten in einer ungerechten Gesellschaft die Dummen, die ausgenützt werden? Warum sollen wir beginnen?


Ich denke, dass das heutige Evangelium nicht als Appell zu verstehen ist, stillschweigend in einer Diener-Rolle zu verharren. Sondern es ist eine Ermutigung zu gelebtem Respekt: es ist eine Einladung, das zu leben, wonach unser Herz sich sehnt, was wir für richtig halten und auch von anderen erwarten.

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