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AutorenbildGeorg Fröschl

Jungfräulichkeit


Heute, am ersten Tag des Jahres feiern wir das Hochfest der Gottesmutter Maria. Sie wird in der christlichen Tradition als Jungfrau bezeichnet. Viele Menschen haben damit heutzutage ein Verständnis-Problem. Was soll denn dieser Titel "Jungfrau" bedeuten?

Gerne möchte ich mein Verständnis darlegen, ohne dabei auf dogmatische Begriffe zurückzugreifen:

 

Jungfräulichkeit bedeutet zunächst Empfänglichkeit, also etwas, was Menschen tun können. Gemeint ist ein offenes Vertrauen im Sinne einer innigen Bereitschaft für Gottes Plan. Maria hat sicher nicht alles von der Botschaft verstanden, die sie vernommen hat. Aber sie hat die Botschaft auf- und angenommen, in ihrem Herzen bewegt und bewahrt. Mit ihren Worten „Ja, mir geschehe!“ hat sie ihre Bereitschaft kundgetan.

 

Jungfräulichkeit bezeichnet aber noch etwas anderes: dass die Leibesfrucht Marias ein Geschenk Gottes und kein Produkt von Menschen ist. In einem Kind zeigt sich Gottes Wirken, das menschliches Machen-Können bei Weitem übersteigt. Jungfräulichkeit verweist also auf das Tun Gottes im Menschen. Die Magd gebiert den König, der Rettung bringt.


Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott nie aufhört, sein Innerstes wie ein Samenkorn in seine Schöpfung hineinzulegen, damit die Welt nicht zugrunde geht, sondern geheilt und mit Liebe erfüllt werde. Die Mutter wird fruchtbar, die Materie (mater) wird vom Geist Gottes erfüllt...

 

Jungfräulichkeit bezeichnet also nichts Biologisches, sondern ein Tun Gottes und eine Haltung des Menschen: Maria hat das Nicht-Machbare von Gott als Gnadengeschenk empfangen, genährt und zur Welt gebracht.

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