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AutorenbildGeorg Fröschl

6.So (OZ): Ein Beistand für uns...


„Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh 14,15) Diesen Satz aus dem Munde Jesu kann man so und so verstehen:

Ich könnte ihn als einen Ausruf einer verzweifelten Mutter verstehen, die sich bei ihren Kindern nicht mehr durchsetzen kann und nun indirekt mit dem Entzug von Liebe droht: „Wenn ihr mich liebt, dann hört auf mich! Und wenn ihr nicht hört, dann habt ihr mich nicht lieb, dann bin ich auf euch sauer.“

Aber ich kann diesen Satz auch so verstehen:

„Liebe, und dann kannst du tun, was du willst.“ Ähnlich hat das einmal Augustinus auf den Punkt gebracht. Wer liebt, der wird nichts Unrechtes tun, der wird sich an jene Gebote halten, die ein gutes Zusammenleben ermöglichen. Alle Gebote wurzeln ja schließlich in der Liebe.

Wenn wir uns derzeit in der Kirche an bestimmte Regeln halten müssen, dann könnten wir auch denken:

Die Regierung ist wie die verzweifelte Mutter, die sich nur mit strikten Anweisungen durchsetzen kann.

Oder wir könnten diese Vorgaben auch so sehen: sie sind da, dass wir einander schützen; wir halten uns an die gemeinsamen Regeln, weil wir aufeinander Rücksicht nehmen. Wir tun es füreinander. Solange das halt notwendig ist.

Gebote und Regeln sind nicht das Wichtigste unseres Zusammenseins. Das Wesentliche ist das, was uns Jesus im Evangelium verspricht:

„Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll und der in euch sein wird. Denn ich will euch nicht als Waisen in dieser Welt zurücklassen.“

Öffnen wir uns vertrauensvoll für dieses Geschenk, das uns Jesus anbietet. Es wird uns innerlich stärken, auch wenn wir jetzt noch unter Einschränkungen leben müssen.

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